Ausgezeichnete Onkologie-Forscherinnen

Professor Dr. med. Lothar Diethelm-Gedächtnis-Stiftung vergibt erste Preise

28.05.2008

Die ersten Preise der Professor Dr. med. Lothar Diethelm-Gedächtnis-Stiftung gehen an zwei junge Mainzer Medizinerinnen. Mit dieser Förderung der Krebsforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erinnert die Stiftung an den Wegbereiter der klinischen Radiologie in Deutschland, Professor Dr. Lothar Diethelm.

Während einer Feierstunde im Alten Senatssaal überreichte Stifterin Almut Diethelm den jungen Medizinerinnen Dr. Silke Beitz und Dr. Esther Christina Fieber die Auszeichnungen. Aus den insgesamt 19 Dissertationen zur Krebsforschung, die im vergangenen Jahr mit der Bestnote "magna cum laude" in Mainz abgeschlossen wurden, wurden diese beiden Arbeiten als besonders exzellente Beiträge ausgewählt.

Silke Beitz promovierte an der Urologischen Klinik und Poliklinik über die "Bedeutung der PKC-Isoenzyme für die Adhäsion von Nierenkarzinomzellen". Esther Christina Fieber forschte für ihre Doktorarbeit in der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten über "Konditionale Expression von HER-2/neu und konstitutive Überexpression von Bcl-xL in einem Maustumormodell: Einfluss der Überexpression des antiapoptotischen mitochondrialen Proteins Bcl-xL nach Ausschalten der HER-2/neu Expression in vivo".

Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Michaelis, in dessen Amtszeit als Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Lothar-Diethelm-Gedächtnis-Stiftung 2006 gegründet wurde, würdigte die Leistungen der Preisträgerinnen: Solche aufwendigen, experimentellen Forschungsarbeiten seien wichtige Mosaiksteine für den Forschritt in der Medizin. Seinen Dank sprach Michaelis auch der Stifterin Almut Diethelm aus. Sie hatte die mit 100.000 Euro Basiskapital ausgestattete Stiftung in Erinnerung an ihren verstorbenen Mann eingerichtet, um die onkologische Forschung an der Mainzer Universität zu fördern.

Der 1910 in Westpreußen geborene Arzt Lothar Diethelm war ein Pionier der medizinischen Radiologie in Deutschland. 1961 wurde er auf den Lehrstuhl für Klinische Strahlenkunde und Radiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1979 prägte er die Entwicklung der Mainzer Radiologie hin zu einem der bundesweit führenden Institute in Diagnostik und Therapie. Diethelm, der unter anderem auch Vorsitzender der Deutschen Röntgengesellschaft war, starb am 30. August 2000 im Alter von 90 Jahren.

Die Diethelm-Gedächtnis-Stiftung ist als unselbständige Stiftung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung organisiert. Auftrag der 2006 eingerichteten Stiftung ist es, exzellente Promotions- und Habilitationsprojekte aus dem Bereich der Krebsforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auszuzeichnen. Die in diesem Jahr ausgeschüttete Prämie von 3.000 Euro wurde zwischen den beiden Preisträgerinnen aufgeteilt.