Anna Balazs erhält Gutenberg Research Award 2025

Bedeutendster Forschungspreis der JGU geht an Materialwissenschaftlerin der Universität Pittsburgh

10.03.2025

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zeichnet die Materialwissenschaftlerin Prof. Dr. Anna Balazs von der Universität Pittsburgh, USA, mit dem Gutenberg Research Award 2025 aus. Der Gutenberg Research Award ist der bedeutendste Forschungspreis der JGU. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich vom Gutenberg Forschungskolleg (GFK), der zentralen Einrichtung zur Förderung der Spitzenforschung an der JGU, vergeben. Balazs wird den Preis am 12. Mai 2025 im Rahmen der diesjährigen Jahresfeier des GFK entgegennehmen. Während ihres damit verbundenen Aufenthalts in Mainz wird sie sich intensiv mit ihren hiesigen Kolleginnen und Kollegen austauschen und unter anderem einen Vortrag im Physikalischen Kolloquium der JGU halten. "Anna Balazs ist eine weltweit renommierte Wegbereiterin in der Materialtheorie und der Wissenschaft der weichen Materie und hat einmalige Beiträge im Forschungsfeld der sogenannten intelligenten Materialien geleistet. Sie ist für viele junge Forschende eine Inspiration und vor allem für junge Forscherinnen ein Vorbild", sagt Prof. Dr. Mita Banerjee, die Direktorin des GFK. "Ihre jüngsten Forschungen haben zu dem gemeinsamen Projekt 'Confine' mit einer Gruppe um Professor Andreas Walther von der JGU geführt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der amerikanischen National Science Foundation gefördert wird. Professor Walther ist auch der Sprecher des Forschungsverbunds CoM2Life, mit dem sich die JGU gerade in der Exzellenzstrategie um Bewilligung als Exzellenzcluster bewirbt. Mit der Vergabe des Gutenberg Research Award an Anna Balazs würdigen wir also nicht nur ihre außerordentlichen wissenschaftlichen Verdienste, sondern stärken auch ihre bereits bestehende Verbindung zur Spitzenforschung an der JGU."

Verbindung zum Clusterprojekt CoM2Life der JGU

Anna Balazs machte 1975 ihren Bachelor in Physik am Bryn Mawr College in Pennsylvania. Danach studierte sie Materialwissenschaften am Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, wo sie 1981 auch promovierte. Seit 1987 ist sie Professorin für Chemieingenieurwesen an der Universität Pittsburgh. "Anna Balazs hat sich auf die Erforschung von Polymer-Verbundwerkstoffen und deren computergestützte Modellierung spezialisiert", so Prof. Dr. Friederike Schmid vom Institut für Physik der JGU, die Balazs für den Gutenberg Research Award vorgeschlagen hatte. "Sie zählt zu den wenigen theoretischen Forschenden, die in der Lage sind, sowohl innovative Materialkonzepte zu entwickeln als auch computergestützte Methoden, mit denen diese Konzepte getestet und verfeinert werden können. Ihre theoretischen Prognosen führen häufig zu bahnbrechenden Kooperationen mit experimentell arbeitenden Forschenden und zu paradigmenverschiebenden Entdeckungen."

Balazs wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Polymer Physics Prize der American Physical Society, dem S F Boys-A Rahman Award der Royal Society of Chemistry und dem Langmuir Lectureship Award der American Chemical Society. Sie ist Mitglied in zahlreichen führenden Fachgesellschaften. 2021 wurde sie in die National Academy of Sciences gewählt, die die US-Regierung in wissenschaftlichen Fragen berät – für ihre "kreative und fantasievolle Arbeit zur Vorhersage des Verhaltens weicher Materialien, die aus vielen kooperativ zusammenwirkenden Komponenten bestehen".