Hochrangige Unterstützung des Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften
01.10.2012
Die Anglistin und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Vera Nünning wird im Wintersemester 2012/13 als Fellow des Gutenberg Forschungskollegs (GFK) an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) kommen. Dadurch sollen der Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften (HKW) unterstützt und der Standort Mainz als wichtige Adresse der Kulturwissenschaften national und international stärker sichtbar werden. Nünnings Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich kulturwissenschaftlicher Theorien, der Erzählforschung sowie der kulturgeschichtlichen Literaturwissenschaft. "Wir freuen uns, dass mit Frau Nünning wichtige Impulse in die Mainzer Historischen Kulturwissenschaften eingebracht werden, wodurch historische, literaturwissenschaftliche und philologische Forschungen noch besser vernetzt werden", so Prof. Dr. Jörg Rogge vom Forschungsschwerpunkt HKW.
Vera Nünning ist Lehrstuhlinhaberin für Englische Philologie an der Universität Heidelberg und war zuletzt Fellow am dortigen Marsiliuskolleg. Von 2009-2010 war sie Präsidentin des deutschen Konsortiums für den Aufbau der Deutsch-Türkischen Universität in Istanbul. Neben ihrer literaturwissenschaftlichen Expertise ist sie bekannt für ihre innovativen Arbeiten zu kulturwissenschaftlichen Methoden und Theorien. Zudem liegt ihr Interesse in der Verknüpfung von Gender Studies mit narratologischen Fragestellungen. In diesen Bereichen gilt sie auf internationaler Ebene als ausgewiesene Expertin. Von ihren Publikationen trug die grundlegende "Kulturgeschichte der englischen Literatur" (2005) entscheidend zur kulturwissenschaftlichen Neuorientierung des Fachs Anglistik bei. Die Erörterung der Literaturgeschichte von Shakespeare bis zur Gegenwart in ihren Wechselbeziehungen zur Kultur gehört inzwischen zu den Standardtexten im Studium. Ihr Sammelband "Der zeitgenössische englische Roman" (2007) setzt diesen Zugang zur Literatur fort.
In Mainz wird Vera Nünning als Gastwissenschaftlerin im Wintersemester 2012/13 den Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften bei der Vorbereitung des geplanten Forschungsverbunds "Vor der Kulturgeschichte" und bei dem praktischen Einsatz der Narratologie als kulturwissenschaftliche Methode unterstützen. Sie wird außerdem ein eigenes Forschungsprojekt verfolgen, das sich mit "unzuverlässigem Erzählen" als Schlüsselkonzept historischer Kulturwissenschaften beschäftigt.
Der Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften ist im Jahr 2008 als Teil der Profilbildungsstrategie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Rahmen der Forschungsinitiative 2008-2011 des Landes Rheinland-Pfalz entstanden. Er ist eine fachbereichs- und disziplinenübergreifende Einrichtung zur Vernetzung und Förderung empirisch-kulturwissenschaftlicher Arbeit mit historischer Perspektive. Mit Unterstützung des GFK hat der Forschungsschwerpunkt HKW bereits mehrfach exzellente auswärtige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Mainz eingeladen, um die Mainzer Kulturwissenschaften bei der Methoden- und Theoriereflexion zu unterstützen und ihre eigenen Forschungsprojekte zu verfolgen.