Etablierung von innovativen Behandlungsmethoden ist vorrangiges Ziel
06.08.2009
Der neue Direktor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz heißt Prof. Dr. Andreas Kurth. Der 46-jährige tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Jochen Heine an, der zu Beginn des letzten Jahres in Ruhestand gegangen war. Zu den klinischen Schwerpunkten des Mediziners zählen die Rekonstruktion von zerstörten Gelenken und Knochen durch Arthrose und Tumoren mit maßgeschneiderten Kunstgelenken. Wissenschaftlich beschäftigt er sich vorwiegend mit dem Zusammenspiel zwischen Kunstgelenken und der Biologie des Knochens sowie der regenerativen Medizin. Als erstes Ziel nennt er den Ausbau der Kompetenz seiner Klinik durch die Kooperation mit niedergelassenen Kollegen sowie die Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit und des Service für seine Patienten. Mit zur Zielerreichung soll dabei die Etablierung einer neuartigen Therapiemethode beitragen, welche Kurth mitentwickelt hat und die eine Rekonstruktion von krankhaft veränderten Gelenken erlaubt. Erste Patienten konnten so seit März bereits erfolgreich in Mainz behandelt werden.
Die Orthopädische Klinik und Poliklinik besteht seit 1969 und ist seit 2008 Teil des Zentrums für Unfallchirurgie und Orthopädie der Universitätsmedizin Mainz. In der Klinik arbeiten zurzeit 15 Ärzte, 38 ambulante und stationäre Pflegekräfte sowie Mitarbeiter im Bereich der Physiotherapie. Ihre Aufgabengebiete umfassen dabei das gesamte Spektrum der Orthopädie, insbesondere die Therapie von Knochen- und Weichteiltumoren, die operative und konservative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen, die Kinderorthopädie mit der Behandlung angeborener Fehlbildungen, die arthroskopische Chirurgie, die Sportorthopädie sowie die operative und konservative Rheumatologie. Einen weiteren großen Schwerpunkt wird die Klinik in der Behandlung der Arthrose von großen Gelenken, vor allem mit Kunstgelenken, etablieren.
Prof. Dr. Andreas Kurth wurde zum 1. März 2009 zum Direktor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz ernannt. Damit wird er Nachfolger von Prof. Dr. Jochen Heine, der in Ruhestand gegangen ist. Kurth ist 46 Jahre alt und hat sein Studium der Humanmedizin und der Sportwissenschaften an der Universität Frankfurt und Zürich absolviert. Die Promotion folgte an der TU Darmstadt und der Universitätsklinik Frankfurt. Nach den ersten Jahren in der Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsklinik Frankfurt wechselte er für drei Jahre an die Harvard Medical School, um dort eine fundierte wissenschaftliche und klinische Ausbildung zu erhalten. Nach der Rückkehr aus den USA machte er den deutschen Facharzt für Orthopädie und wurde anschließend zum Leiter der Sektion Orthopädische Onkologie an der Orthopädischen Universitätsklinik in Frankfurt ernannt. Bereits im Jahr darauf habilitierte Kurth. Es folgten der Erwerb der Gebietsbezeichnung "Rheumatologie", "Spezielle Orthopädische Chirurgie", "Kinderorthopädie" und der neue Facharzt "Orthopädie und Unfallchirurgie" sowie 2005 die Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor für Orthopädie an der Universität Frankfurt/Main. Über acht Jahre entwickelte er die rekonstruktive Orthopädie und die Orthopädische Onkologie der Klinik in Frankfurt zu einer überregionalen bekannten Adresse. In den vergangenen beiden Jahren leitete er die Orthopädie an der Orthopädischen Universitätsklinik Frankfurt kommissarisch, bis er den Ruf nach Mainz annahm. Prof. Dr. Kurth ist Mitglied in zahlreichen renommierten nationalen und internationalen Gesellschaften, zum Teil in beratender Funktion oder im Vorstand. Im Laufe der Jahre wurde er für seine wissenschaftlichen Leistungen mehrfach mit nationalen und internationalen Ehrungen und Preisen ausgezeichnet. Prof. Dr. Kurth ist verheiratet und hat drei Kinder.
Sein vorrangiges Ziel - die Etablierung von innovativen Behandlungsmethoden - möchte Kurth unter anderem durch die Einführung neuer Operationsverfahren in der Wirbelsäulen- und Gelenkchirurgie erreichen. Ebenso sollen neue klinische Schwerpunkte, wie die Tumororthopädie und die Osteologie verankert werden. Der klinische Schwerpunkt liegt für ihn jedoch in der Rekonstruktion von zerstörten Gelenken und Knochen durch Arthose und Tumoren mit maßgeschneiderten Kunstgelenken. Hier möchte Prof. Dr. Andreas Kurth in Mainz weiter an biologischen Verfahren zur Rekonstruktion von diesen forschen. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Erforschung des Zusammenspiels zwischen Kunstgelenken und der Biologie des Knochens sowie die regenerative Medizin. Darüber hinaus arbeitet er bereits gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Pol M. Rommens) an dem Aufbau eines experimentellen Schwerpunktes zur Entwicklung von innovativen Therapien bei Erkrankung des Bewegungsapparates.
"Eine erste innovative Therapie, die hier in Mainz seit März neu und erfolgreich zum Einsatz kommt, ist die Implantation von speziellen Ersatzgelenken für Patienten mit schlimmsten Gelenkveränderungen", sagt Prof. Dr. Andreas Kurth. "Diese habe ich in den vergangenen Jahren mit meiner Arbeitsgruppe in Frankfurt entwickelt. Hierbei werden die Gelenke mittels einer speziellen Software am Computer rekonstruiert und anhand dieser Daten werden dann maßgeschneiderte Kunstgelenke für die jeweiligen Patienten gefertigt. Diese gut etablierten Methoden müssen weiter als internationaler Standard etabliert und entsprechend weiter ausgebaut werden. Es gibt also Einiges zu tun", freut sich Kurth über seine neue Herausforderung.
"Nach einem intensiven und umfassenden Auswahl- und Berufungsverfahren hat sich die Universitätsmedizin Mainz mit Prof. Dr. Andreas Kurth für einen breit ausgebildeten orthopädischen Chirurgen entschieden, der für die Erforschung und Etablierung innovativer Behandlungsmethoden auf diesem Gebiet sowie der strukturellen Weiterentwicklung der Einrichtung selbst bestens geeignet ist", sagt Professor Dr. Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.