Alexander Karl Preis für Judith Strozynskis Forschung zur verbesserten Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren

Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals unterstützt Erfolg versprechende Projekte mit insgesamt 50.000 Euro

24.10.2013

Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals verleiht den diesjährigen 5. Alexander Karl Preis an zwei deutsche Universitätskliniken für herausragende wissenschaftliche Projekte von bundesweiter Bedeutung. Ausgezeichnet werden Dr. Judith Strozynski von der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz und Dr. Chia-Jung Busch vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Beide Wissenschaftlerinnen erhalten je 25.000 Euro für ihre Arbeiten.

"Die Anschubfinanzierung von Erfolg versprechenden Forschungsprojekten ist notwendig, um anschließend Drittmittel einwerben zu können. Ohne die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals und deren Unterstützer würden medizinische Innovationen zur Bekämpfung dieser tückischen Krebsart keine Chance haben", so Richard Patzke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals.

Dr. Judith Strozynski von der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz erhält den Alexander Karl Preis 2013 für ihr Forschungsprojekt "hnRNPK als molekulares Ziel zur Erhöhung der Strahlensensibilität: Beeinflusst hnRNPK die DNA-Schadenantwort?" Ausgehend von der Beobachtung, dass Kopf-Hals-Tumoren nur schlecht auf Bestrahlung ansprechen, konnten Strozynski und Kollegen in Vorarbeiten das Protein hnRNPK (heterogeneous ribonuclear protein K) identifizieren, das durch Bestrahlung aktiviert wird und möglicherweise die Streuung von Tumorzellen beeinflusst. Im Rahmen des von der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals geförderten Forschungsprojekts soll nun untersucht werden, wie dieses Protein in der Zelle reguliert wird. Ziel ist es, dieses Eiweiß künftig mit Medikamenten zu beeinflussen und damit das aggressive Wachstum des Tumors einzudämmen.

Deutschlandweit erkranken von 100.000 Menschen jedes Jahr 16 Menschen neu an einem Tumor im Kopf-Hals-Bereich, weltweit die fünfthäufigste Tumorerkrankung. Nicht einmal 50 Prozent der Erkrankten überleben fünf Jahre nach der Diagnose. Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals ist seit mehr als 20 Jahren aktiv. Das Anfangskapital der Stiftung von 100.000 DM ist inzwischen auf rund 2,6 Millionen Euro angewachsen. "Für die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals ist es wichtig, Projekte zu fördern, die das Potenzial haben, schnell den Sprung vom Labor in den klinischen Alltag zu schaffen und damit bestehende Therapien nachhaltig verbessern", erläutert Vorstandsmitglied Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolf Mann, Direktor der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz.

Knapp 20.000 Stiftungen gibt es in Deutschland. Die Alexander Karl-Stiftung ist 2009 von dem verstorbenen Mainzer Automobilkaufmann Alexander R. Karl ins Leben gerufen worden und unterstützt mit dem Alexander Karl Preis 2013 bereits zum fünften Mal Projekte junger Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiet der Tumorforschung Kopf-Hals mit jährlich 50.000 Euro.