Diversitätsstrategie fokussiert wachsend vielfältigen soziobiografischen Hintergrund von Studierenden und Beschäftigten als Profilmerkmal
19.08.2014
In der kulturellen, sozialen und individuellen Vielfalt ihrer Studierenden und Beschäftigten sieht die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) Potenzial zur weiteren Steigerung ihrer Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit, aber auch die Chance, im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung Veränderungsprozesse anzustoßen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat jetzt die JGU in das Diversity-Audit "Vielfalt gestalten" aufgenommen. In diesem Audit sollen die Hochschulen Wege aufzeigen, wie sie spezifische Diversitätsstrategien in Hinblick auf eine in Herkunft, Bildungshintergrund oder Alter sehr heterogene Studierendenschaft entwickeln und umsetzen. Das Audit begleitet und berät die Hochschulen dabei, Strukturen, Angebote, Instrumente und Maßnahmen für diverse Studierendengruppen zu konzipieren, diese Gruppen in den Hochschulalltag zu inkludieren und zum Studienerfolg zu führen.
"Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Wettbewerb erfolgreich waren und in das Audit 'Vielfalt gestalten' des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft aufgenommen wurden", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. "Auf der Basis unserer bestehenden Maßnahmen und Aktivitäten wollen wir die strategischen Ansätze, die wir bereits für verschiedene Bereiche entwickelt haben, in einem konsistenten Gesamtkonzept zu Fragen der Diversität zusammenführen – als einen weiteren Schritt in Richtung eines gezielten Diversity-Managements an unserer Universität."
Im Rahmen des Auditierungsverfahrens setzt die JGU zunächst den Fokus auf die Dimension "Soziobiografischer Erfahrungshintergrund" ihrer Studierenden und konzentriert sich dabei auf Studierende mit Migrationshintergrund, Studierende der ersten Generation sowie Studierende ohne klassische Hochschulzugangsberechtigung. Aspekte der für diese Diversitätsdimension relevanten Themen und Fragestellungen sind bereits Teil der strategischen Ausrichtung der Universität. Beispielsweise verfügt die JGU mit ihrer gesamtuniversitären Lehrstrategie über ein Instrument, das einen geeigneten Anknüpfungspunkt für die Implementierung von Diversitätsaspekten in Studium und Lehre darstellt. Zudem wurde mit dem im Jahr 2011 eingerichteten Gutenberg Lehrkolleg (GLK) eine Struktur geschaffen, um Lehre und akademische Lehrkompetenz an der JGU zu fördern und innovativ weiterzuentwickeln, gerade auch in Hinblick auf die proaktive Förderung eines diversitätsorientierten Lehr- und Lernklimas.
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verfolgt mit dem Audit "Vielfalt gestalten" das Ziel, die Chancengerechtigkeit in der Hochschulbildung zu erhöhen und zu erreichen, dass Hochschulzugang und Studienerfolg nicht von der kulturellen oder sozialen Herkunft der Studierenden, ihrem Bildungs- und Erfahrungshintergrund oder ihren Lebensumständen abhängen, sondern von ihrer individuellen Leistungsbereitschaft und -fähigkeit.
"Die Teilnahme am Audit 'Vielfalt gestalten' stellt für die JGU ein klares Commitment zur Förderung einer vielfältigen Universitätskultur dar", so der Präsident. "Wir sehen die Chance, gemeinsam mit allen Mitgliedern der Universität in einem partizipativen Prozess Aufmerksamkeit für das Thema Vielfalt und Unterschiedlichkeit zu schaffen und sich ihm auf operativer, struktureller und strategischer Ebene zu nähern."