Johannes Gutenberg-Universität Mainz richtet Lektorat für rumänische Sprache und Kultur ein

Botschaft und Außenministerium Rumäniens unterstützen Erweiterung des Lehrangebots des Romanischen Seminars

05.11.2013

Am Romanischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist zum Sommersemester 2013 ein Lektorat für rumänische Sprache und Kultur eingerichtet worden, in dessen Rahmen Rumänisch-Sprachkurse für Anfänger und Fortgeschrittene sowie eine Einführungsvorlesung in die rumänische Kultur und ab dem kommenden Sommersemester ein historisch-literarischer Lektürekurs angeboten werden. Damit erfährt das Lehrangebot des Romanischen Seminars, das eine lange Tradition in Lehre und Erforschung der "kleineren" romanischen Sprachen und Kontaktsprachen hat, eine systematische Erweiterung. Zugleich wird das Angebot des neu eingerichteten Lektorats, das im vergangenen Semester erfolgreich mit 30 Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern gestartet ist, durch die Lehr- und Forschungsthemen des Arbeitsbereichs Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der JGU ergänzt und vertieft. Zum Wintersemester 2013/2014 wird dieses Lektorat jetzt mit Dr. Maria Ioana Sarca besetzt, die bisher als Dozentin für deutsche Literatur an der Universität Großwardein in Oradea in Rumänien tätig war.

"Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz unterhält bereits Partnerschaften mit insgesamt sechs rumänischen Universitäten, beispielsweise im Bereich der Germanistik und Romanischen Philologie, der Medizin sowie der Geschichts-, Politik- und Erziehungswissenschaften", erklärt Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Wir danken unseren rumänischen Partnern für ihr Engagement, das in der Einrichtung und offiziellen Eröffnung eines Lektorats für rumänische Sprache und Kultur am Romanischen Seminar unserer Universität gemündet ist und eine fast dreißigjährige Hochschulkooperation wiederbelebt."

"Es ist meine feste Überzeugung, dass die Gründung des Lektorats für rumänische Sprache und Kultur am Romanischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz einen Beitrag zur Intensivierung der Kontakte zu rumänischen Universitäten und damit zur Stärkung der Kooperationen zwischen Wissenschaftlern leisten wird", betont S.E. Dr. Lazăr Comănescu, Botschafter von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland. "Rumänien schreibt den Beziehungen zu deutschen Universitäten eine besondere Bedeutung zu und ist daher sehr erfreut, neben den Lektoraten an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie an den Universitäten Heidelberg, Leipzig und Regensburg nun ein Lektorat für rumänische Sprache in Mainz eröffnen zu können."

Radu Podgorean, Staatsekretär für politische Analyse und Beziehung zum Parlament im Rumänischen Außenministerium, ergänzt: "Das europäische Projekt hätte keine Relevanz, wenn die Dimension der europäischen Integration und Kooperation fehlen würde. Die Eröffnung des nunmehr fünften Lektorats für Rumänisch in Deutschland am Standort Mainz unterstreicht den Wunsch Rumäniens, die bilateralen Beziehungen zu Deutschland zu konsolidieren, indem der interkulturelle Dialog intensiviert wird. Der Ausbau der akademischen Beziehungen stellt eine Priorität für uns dar, denn sie steht als Grundbaustein für die substanzielle Entwicklung der Beziehungen unserer Länder."

Das seitens des Instituts für Rumänische Sprache in Bukarest finanzierte und an der JGU organisierte Lektorat bietet Mainzer Studierenden die Möglichkeit, einen Einblick in die Sprache und Kultur eines europäischen Partnerlandes zu erwerben und zu erweitern oder sich gezielt auf ein Auslandssemester in Rumänien vorzubereiten. "In diesem Kontext wird das Mainzer Lektorat Bestandteil der Förderung der rumänischen Sprache, Literatur, Kultur und Zivilisation an renommierten Universitäten in Deutschland", so Corinna Chertes, Leiterin des Instituts für Rumänische Sprache in Bukarest. "Auch viele Studierende mit rumänischem Migrationshintergrund nehmen das Angebot mit Interesse wahr, weil sie auf diese Weise an ihre oft verschütteten sprachlichen und kulturellen Wurzeln anknüpfen können", ergänzt Dr. Wolf Lustig vom Romanischen Seminar der JGU, an dem das Lektorat angesiedelt ist.

Das interdisziplinäre Lektoratsprogramm mit Sprachkursen, Landeskunde- und Lektürekurs steht Studierenden aller Fachbereiche der Johannes Gutenberg-Universität Mainz offen. Darüber hinaus können auch Gasthörer die Veranstaltungen besuchen. "Angestrebt ist zudem die Einbindung in die jeweils am Romanischen und am Historischen Seminar angebotenen Studiengänge, um Studierende auch an die selbstständige Erforschung der Geschichte und Kultur des rumänischen Sprachraums heranzuführen", betont Prof. Dr. Hans-Christian Maner vom Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars der JGU.