Verlegerehepaar Groenewold stiftet dem Mainzer Verlagsarchiv hochrangiges Stipendium

Erschließung der überaus wertvollen Archivalien des Mainzer Verlagsarchivs wird durch dieses Stipendium deutlich gestärkt

09.01.2012

Das Verlegerehepaar Dr. Sabine und Kurt Groenewold, die dem Mainzer Verlagsarchiv umfangreiche Archivalien der Europäischen Verlagsanstalt (EVA), zum Rotbuch-Verlag und zu Syndikat 2009 übergeben haben, unterstützen nun deren Erschließung durch das Institut für Buchwissenschaft: Gut dotierte Stipendien sollen es Studierenden ermöglichen, ihre Bachelor-, Magister- oder Doktorarbeiten zu den Beständen der in Mainz lagernden Archivalien zu verfassen. Im Mainzer Verlagsarchiv hat nun die Verlegerin Dr. Sabine Groenewold die erste Tranche von 30.000 Euro an den Kanzler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Götz Scholz, und den Leiter des Instituts für Buchwissenschaft, Prof. Dr. Stephan Füssel, übergeben.

"Die Erschließung der überaus wertvollen Archivalien, die unter anderem. Verlagskorrespondenz und Manuskripte der Literaturnobelpreisträger Herta Müller und Dario Fo umfassen, wird durch dieses großartige Stipendium deutlich gestärkt", erklärt der Leiter des Instituts für Buchwissenschaft, Prof. Dr. Stephan Füssel. Die Studierenden bekämen die einmalige Gelegenheit, die Autoren-Verleger-Korrespondenz, die Manuskriptbearbeitungen, Planungen für Werbung, Vertrieb, Öffentlichkeitsarbeit und die Rezeption der verlegten Bücher zu studieren. "Die Tiefenerschließung der wertvollen Archivalien ist bereits in vollem Gang", so Füssel. "Mehrere Magisterarbeiten und drei Dissertationen sind derzeit im Entstehen."

Erfreulicherweise stehen das Verlegerehepaar ebenso wie ehemalige Lektorinnen und Lektoren als Zeitzeugen zur Verfügung. "Auf diese Art und Weise kann das große Projekt einer Geschichte des Buchhandels der Bundesrepublik Deutschland als nächste zentrale Aufgabe des Mainzer Instituts für Buchwissenschaft bewältigt werden", so Füssel.

Eine Jury aus Verlegern und Wissenschaftlern unter Leitung von Prof. Dr. Stephan Füssel wird die Stipendien zukünftig vergeben. Da die drei Verlage gemeinsam mit dem Rowohlt-Archiv, das auch in Mainz liegt, in den gesellschaftlichen Umbruchzeiten der 1968er-Jahre und nach der Wiedervereinigung 1989 besonderes Profil entwickelten, sollen nach Wunsch der Stifter Arbeiten mit zeitgeschichtlichem Bezug bevorzugt gefördert werden.