Mainzer Physiker Matthias Neubert erhält J. Hans D. Jensen-Preis 2009

Auszeichnung bietet Gelegenheit zum wissenschaftlichen Austausch mit Kollegen in Heidelberg

22.10.2009

Das Institut für Theoretische Physik der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg hat Prof. Dr. Matthias Neubert vom Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem J. Hans D. Jensen-Preis 2009 ausgezeichnet. Den Preis erhielt Neubert für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Theoretischen Elementarteilchenphysik, insbesondere in den Bereichen der starken und elektroschwachen Wechselwirkungen von Quarks, der effektiven Feldtheorien und der Flavourphysik schwerer Quarks. Dabei geht es um das Verständnis der fundamentalen Eigenschaften der Bausteine der Materie. Ein wichtiges Ziel ist ein grundlegendes Verständnis der beobachteten Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie im Universum. Außerdem beschäftigt sich Prof. Dr. Matthias Neubert mit Erweiterungen des Standardmodells der Teilchenphysik sowie mit deren möglichen Signaturen am Large Hadron Collider der CERN in Genf.

Der J. Hans D. Jensen-Preis wurde anlässlich des 100. Geburtstags des Physikers und Nobelpreisträgers geschaffen und wird seit dem Jahr 2008 jährlich an herausragende Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiet der theoretischen Physik vergeben. Der Preis ist mit einer Gastprofessur an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg verbunden: Prominente Physiker bekleiden in wechselnder Besetzung und für unterschiedliche Zeiträume diese Position am Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg, veranstalten Seminare, forschen, halten jeweils einen allgemeinverständlichen öffentlichen Vortrag.

Begründet wurde der J. Hans D. Jensen-Preis durch die Klaus Tschira Stiftung, die insbesondere Forschungsvorhaben und Schülerprojekte im Bereich der angewandten Informatik, in den Naturwissenschaften und der Mathematik fördert. Ebenso unterstützt die Stiftung die Lehre an staatlichen und privaten Hochschulen sowie Projekte der Denkmalpflege und der Künste. Ein ausgewiesenes Ziel der Klaus Tschira Stiftung ist es, der Öffentlichkeit die Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik verständlicher zu machen und näherzubringen.

J. Hans D. Jensen (1907-1973) stellte als theoretischer Physiker gemeinsam mit Maria Goeppert-Mayer das Schalenmodell des Atomkerns auf und trug damit wesentlich zum Verständnis der Eigenschaften leichterer Atomkerne bei. Für diese Leistung erhielten Jensen und Goeppert-Mayer im Jahr 1963 den Nobelpreis für Physik. Nach 1949 wirkte Jensen hauptsächlich an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.