Step on! berät Inhaftierte bei Fragen zu Bildung und Beruf

Bildungsberatung und Kompetenzentwicklung in den Justizvollzugsanstalten Rohrbach und Frankenthal

30.05.2008

Der Referent des Justizministeriums für die Gefangenenbildung, Martin Zaschel, betont die positive Auswirkung der Step on!-Arbeit für Inhaftierte. "Bildung hat im rheinland-pfälzischen Strafvollzug eine herausragende Bedeutung. Dabei haben wir uns bisher auf die eigenen Bildungsangebote konzentriert. Der berufliche Lebensweg der Gefangenen hat aber sowohl eine Vorgeschichte als auch eine Fortsetzung nach der Entlassung. Ich freue mich, in Step on! einen hochprofessionellen Kooperationspartner gefunden zu haben, der den Gefangenen mit seiner Beratung neue Perspektiven für die Zeit insbesondere nach der Haft eröffnet. Am Anfang einer beruflichen Entscheidung sollte immer eine qualitativ hochwertige Bildungsberatung stehen. Der Bildungs- und Beratungsmarkt ist sehr komplex und schwer durchschaubar. Inhaftierte haben kaum Zugang zu den professionellen Informationsstellen außerhalb der Anstalten. Insofern ist es folgerichtig, dass die Profis zu uns kommen," so Martin Zaschel.

Seit Anfang 2008 führt Step on! Bildung & Beratung in Zusammenarbeit mit dem Ministerium der Justiz in den Justizvollzugsanstalten (JVA) Rohrbach und Frankenthal ein Projekt zur Bildungsberatung durch. Dabei steht das berufliche Anliegen der Inhaftierten im Vordergrund. "Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützen mit unserem Beratungsbüro in Mainz und Bingen auch nach der Haftentlassung", so die Step on! Beraterin Petra Fleischmann. Gerne nehmen die Inhaftierten auch das Angebot der Kompetenzentwicklung wahr. In kleinen Gruppen werden gemeinsam persönliche Stärken und Kompetenzen ermittelt. "Dieser ressourcenorientierte Ansatz stärkt auch das berufliche Selbstbewusstsein der Inhaftierten in einer sonst eher nach Defiziten orientierten Umwelt", so die Projektleiterin Sabine Teichreb. Seit Mai verstärkt die Bildungsberaterin Natalie Ruths das Team von Step on!

Das Projekt wird mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz und des Europäischen Sozialfonds vorerst bis Ende September 2008 finanziert. "Wir hoffen, die Bildungs-beratung geht weiter", meinen der Leiter der JVA Rohrbach Magnus Schneider und der Leiter der JVA Frankenthal Klaus Schipper. "Die Inhaftierten profitieren von dem Beratungsangebot und für das Resozialisierungskonzept der Anstalten ist Step on! eine sinnvolle Ergänzung", so Schipper. "Als externer und professioneller Berater unterstützt Step on! die Arbeit der internen Bildungsbeauftragten geradezu ideal", ergänzt Schneider.