Band 28 der Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe versammelt Briefe aus den Jahren 1811 bis 1814
06.09.2022
Am 10. März 2022 wurde der 250. Geburtstag des ideensprühenden Mitbegründers der deutschen Romantik gefeiert. Zahlreiche Medienbeiträge haben aus diesem Anlass verdeutlicht, in welchem Maße Friedrich Schlegel als scharfsinniger Kritiker und "Erfinder der Gegenwart" verstanden werden kann. Mit seinem Enthusiasmus und seiner reichen Vielseitigkeit inspiriert er bis heute die Geisteswissenschaften.
Am 13. Juni 2022 ist mit Band 28 ein weiterer Band der Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe erschienen. Die von Ernst Behler begründete, von Andreas Arndt fortgesetzte und inzwischen von Prof. Dr. Ulrich Breuer betreute Edition gehört zu den Großprojekten der Germanistik. Sie bietet in ihrer dritten Abteilung die Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Der neue Band wurde unter dem Titel "Während der Erhebung gegen Napoleon (1811–1814)" von Anke Lindemann und Cosima Jungk herausgegeben. Er versammelt auf 924 Seiten die Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel aus den Jahren 1811 bis 1814. In dieser Zeit versuchte Friedrich Schlegel insbesondere mit seiner Zeitschrift Deutsches Museum zum Konzept einer historisch fundierten deutschen Nationalstaatlichkeit beizutragen. Die Briefe seiner Ehefrau Dorothea, eine Tochter Moses Mendelssohns, beschäftigen sich mit den aufreibenden Ereignissen der Napoleonischen Kriege. Auch Dorotheas Sohn Philipp Veit nahm aktiv an den Kämpfen teil.
Mit dem Erscheinen von Band 28, der mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von der Arbeitsstelle Friedrich und Dorothea Schlegel an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erstellt werden konnte, rückt der von der Forschung lange ersehnte Abschluss der Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe ein großes Stück näher.