DPG-Auszeichnung für den Physiker und Physikdidaktiker Klaus Wendt von der JGU

Prof. Dr. Klaus Wendt vom Institut für Physik erhält den Robert-Wichard-Pohl-Preis für herausragende fachliche Leistungen und sein Engagement in der Vermittlung von Physik-Wissen

15.12.2021

Der Physiker Prof. Dr. Klaus Wendt von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhält von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) den Robert-Wichard-Pohl-Preis für seine Beiträge in der Forschung sowie für die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik. Klaus Wendt erhält die Auszeichnung nach Angaben der DPG in Würdigung seiner herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Atom- und Kernphysik sowie der Spurenanalytik mittels Laserspektroskopie, wie auch für die Entwicklung von spezifischen Lasersystemen. Darüber hinaus habe Klaus Wendt mit seiner mitreißenden Art und seinem enormen Engagement Schülerinnen und Schüler und die Öffentlichkeit für die Physik begeistert und neue Konzepte für die Ausbildung von Lehrkräften und Studierenden entwickelt.

Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird als eine von zehn großen Auszeichnungen zu herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf verschiedenen Teilgebieten der Physik für Beiträge vergeben, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik sowie in Lehre und Didaktik haben.

Von Laseranwendungen in der Atom- und Kernphysik bis zu Virtual-Reality-Experimenten für den Schulunterricht – DPG würdigt wissenschaftliche und didaktische Leistungen

Klaus Wendt hat wissenschaftlich bedeutsame Beiträge zu Laseranwendungen auf den Gebieten der Atom- und Kernphysik sowie der Spurenanalytik geleistet und dabei auch zur Entwicklung neuer Lasersysteme beigetragen, die inzwischen weltweit an Großforschungseinrichtungen und in Universitätslaboren im Einsatz sind. Zudem hat er viele Jahrgänge von Schülerinnen und Schülern sowie die Öffentlichkeit für die Physik begeistert. Hierzu gründete Wendt bereits 2002 das NaT-Lab Physik an der JGU und entwickelte zusammen mit seinen Mitarbeitern William Lindlahr und Johannes Lhotzky das vielfach ausgezeichnete Konzept der Virtual-Reality-Experimente für den didaktisch sinnvollen Einsatz digitaler Medien in der Lehre. Zudem engagierte er sich stark in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung und dem Lehramtsstudiengang. Zur Vermittlung von Wissenschaft für die breite Öffentlichkeit trug er mit zahlreichen Vorträgen, Präsentationen und Lehrerfortbildungen innerhalb wie außerhalb der Universität bei – neben Schulen auch in Theatern und Bibliotheken, auf den Wissenschaftsmärkten, bei der Ausstellung "Spektrale" oder zu Einsteins Annus Mirabilis 2005.

Klaus Wendt hat Physik an der Universität Mainz studiert und hier bei Prof. Dr. Ernst Otten im Jahr 1985 nach fünf Jahren Forschungsaufenthalt am Forschungszentrum CERN bei Genf promoviert. 1999 folgte die Habilitation am Institut für Physik in Mainz, worauf er 2006 einen Ruf auf eine Universitätsprofessur ans Institut für Isotopenphysik der Universität Wien erhielt, den er aber ablehnte. Seit 2007 arbeitet er als außerplanmäßiger Professor am Institut für Physik der JGU, eingebunden in vielfältige weltweite Kollaborationen. Dabei setzt er sich zusätzlich stark in der Lehramtsausbildung ein, wo er moderne Lehransätze unter Einsatz digitaler Medien entwickelt, die gerade unter den heutigen Pandemiebedingungen besondere Bedeutung erlangen.

"Für mich persönlich und für meine Arbeitsgruppe Larissa am Institut für Physik ist dieser Preis eine wunderbare Anerkennung unserer Bemühungen in den vergangenen drei Jahrzehnten", teilt Klaus Wendt zu der Auszeichnung mit. "Wir fühlen uns dadurch sehr geehrt, handelt es sich doch um einen recht hochkarätigen Preis, der in der Vergangenheit auch schon an viele wissenschaftliche Ikonen, darunter auch zwei Nobelpreisträger vergeben wurde." Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird voraussichtlich im März 2022 während der DPG-Jahrestagung in Erlangen überreicht.