Johannes Gutenberg-Universität Mainz baut internationale Kooperationen mit deutschen Schulen im Ausland aus

Unterzeichnung mehrerer Kooperationsabkommen mit brasilianischen Schulen

16.01.2017

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) stärkt ihre internationalen Beziehungen und wirbt derzeit schwerpunktmäßig in Südamerika für den Studienstandort Mainz. Im vergangenen Herbst besuchte JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch gemeinsam mit der Leiterin des Internationalen Studien- und Sprachenkollegs (ISSK) der Universität, Silke Dosch-Reuting, verschiedene Schulen in Brasilien. Auf Einladung deutscher Schulen in Sao Paulo und Rio de Janeiro präsentierte die Mainzer Delegation insgesamt rund 1.000 interessierten Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern und Lehrkräften das Angebot und den Service des Mainzer Studienkollegs und die sich daraus ergebenden Studienmöglichkeiten an der JGU. Als einzige Volluniversität des Landes Rheinland-Pfalz bietet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein breites Fächerspektrum mit 75 Studienfächern mit insgesamt 242 Studienangeboten, darunter 106 Bachelor- und 116 Masterstudiengänge. Entsprechend bietet das Internationale Studien- und Sprachenkolleg der JGU Kurse in Vorbereitung auf medizinisch-biologische, mathematisch-naturwissenschaftliche, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche sowie geisteswissenschaftliche, sprachwissenschaftliche und künstlerische Studiengänge an. Zudem traf Krausch auch mit den deutschen Generalkonsuln in Sao Paulo und Rio de Janeiro sowie Vertretern des DAAD und des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses zusammen, um für den Studienstandort Mainz zu werben.

Beim Besuch von Matthias Baumann, Studienberater am Colégio Cruzeiro in Rio de Janeiro und Beauftragter für den Wettbewerb "Jugend debattiert" in Brasilien, wurde nun an der JGU ein Kooperationsabkommen zwischen den beiden Einrichtungen geschlossen, das unter anderem das Angebot der Durchführung einer elektronischen Aufnahmeprüfung zum Internationalen Studien- und Sprachenkolleg der JGU vor Ort in Rio garantiert. Zur gezielten Vorbereitung auf diese Prüfung können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf betreute multimediale Online-Kurse auf dem landesweiten Learning Management System OpenOLAT zugreifen. Überdies organisiert die JGU Universitätsbesuche für Schülergruppen des Colégio Cruzeiro während eines Deutschlandaufenthalts. Zur Förderung externer Lehraufenthalte erhalten Lehramtsstudierende der JGU zudem die Möglichkeit, Auslandsaufenthalte und Schulpraktika nach den Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz am Colégio Cruzeiro in Rio de Janeiro zu absolvieren. "Wir freuen uns über das rege Interesse brasilianischer Schülerinnen und Schüler, ihre akademische Ausbildung gegebenenfalls in Deutschland fortzusetzen. Unser Internationales Studien- und Sprachenkolleg bietet dabei in der Vorbereitung auf das Fachstudium und den Aufenthalt in Deutschland wertvolle Unterstützung", erklärt Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In den kommenden Wochen werden weitere Kooperationsabkommen mit dem Colégio Humboldt und dem Colégio Visconde de Porto Seguro in Sao Paulo geschlossen.

Absolventinnen und Absolventen deutscher Auslandsschulen besitzen mit dem Deutschen Sprachdiplom II (DSD II) einen anerkannten sprachlichen Nachweis für den Zugang an deutsche Hochschulen. Im Unterschied zu Bewerberinnen und Bewerbern mit formal gleichwertigen Sprachnachweisen haben DSD II-Absolventinnen und -Absolventen ihre Deutschkenntnisse in einem mehrjährigen DaF-Unterricht an häufig herausragenden und als DSD-Schulen anerkannten Schulen ihres Heimatlandes erworben. Diese DSD-Schulen verfügen über ein ausgeprägtes Deutschprofil, der kompetenzorientierte DaF-Unterricht basiert curricular auf einer Verbindung der Lehrpläne des jeweiligen Sitzlandes mit den Anforderungen des Rahmenplans DaF der Zentralstelle für das Auslandsschulwesens (ZfA) und akzentuiert schülerzentrierte handlungsorientierte Lernmuster. Die DSD-Schulen werden von der ZfA pädagogisch betreut und finanziell unterstützt, sie haben Partnerschaften mit deutschen Schulen, die einen regelmäßigen Schüleraustausch und somit Aufenthalte in Deutschland ermöglichen, sie sind zudem Teil des internationalen Netzwerks PASCH-net und in regionale sowie überregionale Projekte wie etwa 'Jugend debattiert international' eingebunden. Der Deutschunterricht wird an vielen DSD-Schulen von aus den Ländern beurlaubten entsandten deutschen Lehrkräften und Fachberaterinnen und Fachberatern unterstützt. Für verbeamtete und fest angestellte Lehrkräfte im Landesdienst besteht die Möglichkeit einer mehrjährigen Beurlaubung für die Tätigkeit an einer Deutschen Schule im Ausland. Die für die DSD-Programmentwicklung in einem Land zuständigen Fachberaterinnen und Fachberater der ZfA entfalten ein umfassendes Fortbildungsprogramm für die im DaF-Unterricht der DSD-Schulen engagierten Lehrkräfte. "Insgesamt kennzeichnet die Gruppe der DSD II-Absolventinnen und Absolventen deshalb neben ihrer hohen sprachlichen Qualifikation eine ausgeprägte Deutschlandaffinität, verbunden mit hoher interkultureller Kompetenz und eine Vertrautheit mit wichtigen Methoden wissenschaftlichen Arbeitens. Dies sind optimale Voraussetzungen für ein erfolgreiches Hochschulstudium in Deutschland", betont Silke Dosch-Reuting, Leiterin des ISSK an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Das Internationale Studien- und Sprachenkolleg der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bereitet im Bereich Studienkolleg jährlich rund 400 Studierende mit indirekter Hochschulzugangsberechtigung aus Europa, Asien, Afrika und Südamerika auf die Feststellungsprüfung vor. Stark nachgefragt ist auch das Angebot der gebührenfreien Kurse zur Vorbereitung auf die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang für Bewerberinnen und Bewerber mit direkter Hochschulzugangsberechtigung mit etwa 280 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jährlich.