Erfolgreiches Qualifizierungsangebot "Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)" geht in die dritte Runde / Neuer zusätzlicher Standort in Koblenz
02.07.2020
Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bietet ab August 2020 erneut eine Brückenqualifizierung für zugewanderte oder geflüchtete Frauen mit geistes- oder sozialwissenschaftlichem Hintergrund an. Das Programm "Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)", bestehend aus einem C1-Deutschkurs, einer Beraterausbildung und einem individuellen Berufscoaching mit Praktikumsvermittlung, findet in Mainz bereits zum dritten Mal in Folge statt. Aufgrund der hohen Nachfrage wird die Maßnahme ab September 2020 erstmalig auch am Standort Koblenz angeboten.
Das Weiterbildungsangebot wurde entwickelt, um dem Mangel an Fachqualifizierungen für zugewanderte Akademikerinnen der Geisteswissenschaften entgegenzuwirken. Insbesondere Frauen aus dem pädagogischen und sozialen Bereich gelingt aufgrund der Reglementierung ihres Berufs in Deutschland kein qualifikationsadäquater Berufszugang. Mütter und Alleinerziehende haben mit zusätzlichen Hürden zu kämpfen. Entsprechend liegt das Ziel des Projekts unter anderem darin, die Teilnehmerinnen mit Beratungskompetenzen und Kenntnissen über den deutschen Arbeitsmarkt, das Bildungssystem sowie Grundsätze Lebensbegleitenden Lernens auszustatten und ihre Deutschkenntnisse zu erweitern. Die umfassende Qualifizierung und die mitgebrachten sprachlichen, interkulturellen und interstrukturellen Kompetenzen befähigen die Teilnehmerinnen, nach erfolgreich absolvierter Brückenmaßnahme als Beraterinnen im Bereich Bildung, Beruf und Beschäftigung tätig zu sein.
Dank der Förderung durch das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz konnten seit 2018 im Projekt "Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)" insgesamt 35 zugewanderte Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu Bildungsberaterinnen ausgebildet und auf ihrem Weg in die qualifizierte Berufstätigkeit in Rheinland-Pfalz unterstützt werden. Die zweite Generation wurde im Mai 2020 verabschiedet.
Aufgrund der hohen Nachfrage von Interessentinnen aus anderen Regionen des Landes wird das Erfolgsprojekt ab Sommer 2020 zusätzlich an einem zweiten Standort gefördert: Die Forschungsstelle Wissenstransfer am Institut für Germanistik der Universität Koblenz-Landau wird die Brückenmaßnahme am Standort Koblenz durchführen.
Brückenmaßnahme mit drei Elementen
Von August bzw. September 2020 bis Juli 2021 können Frauen aus der Region Mainz beziehungsweise Koblenz am B3-Programm teilnehmen. Nach einer individuellen Beratung und einem sprachlichen Einstufungstest findet zunächst ein Deutsch-Intensivkurs mit dem Ziel des Erreichens der Niveaustufe C1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) statt. Zudem nehmen die Frauen an der deutschlandweit anerkannten Weiterbildung "Bildungsberatung und Kompetenzentwicklung" teil, in der sie beraterische Grundkompetenzen erwerben. Unterstützung bei der Berufsorientierung, ein individuelles Berufscoaching und die Vermittlung eines Hospitations- oder Praktikumsplatzes im Bereich Bildung oder Soziale Arbeit runden das Angebot ab.
Förderer und Kooperationspartner
Finanziell wird die Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3) vom Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz gefördert. Weitere Kooperationspartner sind die Agentur für Arbeit Mainz, die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, das Jobcenter Mainz, das Jobcenter Koblenz sowie das IQ Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz.
Die Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3) wird in Mainz seit 2018 und in Koblenz erstmalig ab Sommer 2020 angeboten. In Baden-Württemberg wird die Maßnahme in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der JGU im Rahmen des Förderprogramms "Integration durch Qualifizierung (IQ)" bereits seit 2016 umgesetzt.