Johannes Gutenberg-Universität Mainz fokussiert Spitzenbereiche der Forschung

Profilbereiche werden im Rahmen der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz bis 2016 zusätzlich mit insgesamt 8,5 Millionen Euro pro Jahr gefördert

21.02.2014

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) will in der kommenden Dekade ihre Position unter den führenden Forschungsuniversitäten Deutschlands ausbauen und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern. "Im Zuge der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz setzen wir daher unsere Strategie der Ressourcenkonzentration auf ausgewählte forschungsstarke Bereiche konsequent fort", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. "Dabei folgt unsere Profilbildungsstrategie der Überzeugung, dass international konkurrenzfähige Forschungsleistungen durch die gezielte Förderung individueller Exzellenz sowie die strategische Vernetzung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in aussichtsreichen interdisziplinären Forschungsbereichen erreicht werden."

Das Forschungsprofil der JGU fokussiert ein Exzellenzcluster und zwei Forschungszentren als Spitzenbereiche der Forschung an der JGU (Strongholds) und neun Forschungsschwerpunkte als Forschungsbereiche mit hohem Entwicklungspotenzial (High Potentials).

Exzellenzcluster und Forschungszentren der Johannes Gutenberg-Universität Mainz:

  • Exzellenzcluster "Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter" (PRISMA)
  • Forschungszentrum "Center für Innovative and Emerging Materials" (CINEMA) in enger Zusammenarbeit mit der Exzellenz-Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ)
  • Forschungszentrum Translationale Medizin

Forschungsschwerpunkte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz:

  • BiomaTiCS – Biomaterials, Tissues and Cells in Science
  • Gene Regulation in Evolution and Development (GeneRED)
  • Historische Kulturwissenschaften (HKW)
  • Interdisciplinary Public Policy (IPP)
  • Medienkonvergenz
  • Rechnergestützte Forschungsmethoden in den Naturwissenschaften (RFN)
  • Sozial- und Kulturwissenschaften (SoCuM)
  • Vulkane und Atmosphäre in magmatischen, offenen Systemen (VAMOS)
  • Zentrum für Bildungs- und Hochschulforschung (ZBH).

Diese Profilbereiche werden im Rahmen der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz bis 2016 zusätzlich mit insgesamt 8,5 Millionen Euro pro Jahr gefördert.

Die institutionalisierte Einbindung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die strategische Entwicklung der Universität ist ein Markenzeichen der Mainzer Hochschulsteuerung. Zwei Exzellenzkollegs, das Gutenberg Forschungskolleg (GFK) und das Gutenberg Lehrkolleg (GLK), stehen dabei im Zentrum. Beide dienen der strategischen Beratung der leitenden Organe der JGU und unterstützen gleichzeitig exzellente Einzelwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. So begleitet das GFK als zentrales Instrument zur Förderung der Spitzenforschung die Erarbeitung der Profilbildungsstrategie der JGU im Rahmen der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz. Die beiden Exzellenzkollegs werden zukünftig ergänzt um ein Gutenberg Nachwuchskolleg (GNK), das in ähnlicher Weise Vorschläge zur Optimierung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erarbeitet und selbst exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler fördert. Das GNK zielt dabei insbesondere auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeits- und Betreuungsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Bereitstellung individueller Unterstützungsangebote.

Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen betont: "Die Universitäten und Fachhochschulen des Landes haben ihre Forschungsstärken in den vergangenen Jahren klar herausgearbeitet und ausgebaut. Im Fall der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist zum Beispiel das erfolgreiche Abschneiden bei der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern ein klarer Beleg für die große Forschungsleistung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Forschungsinitiative hat sich hierbei als Erfolgskatalysator bewährt und wichtige Impulse geliefert. Es ist für alle rheinland-pfälzischen Hochschulen ein wichtiges und richtiges Signal, dass wir die Förderung fortsetzen und weiterentwickeln. Ein zentraler Baustein ist hierbei für die Mainzer Universität das Gutenberg Nachwuchskolleg. Junge exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden hier gezielt gefördert und unterstützt. Gleichzeitig gewinnt die Universität so beim wissenschaftlichen Nachwuchs an Attraktivität."

Die Profilbildung von Wissenschaft und Forschung an der JGU im Zuge der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz seit 2008 zeigt Erfolge:

  • Die Anzahl der vom Bund mitfinanzierten Forschungsinstitute in Nachbarschaft der JGU konnte verdoppelt werden – und hinsichtlich der institutionellen Formen der Zusammenarbeit wurde mit der Gründung des Max Planck Graduate Center, des Helmholtz-Instituts Mainz und des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) gleich mehrfach Neuland betreten.
  • In der zweiten Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hat die JGU erfolgreich abgeschnitten: Drei Forschungszentren waren aufgefordert, Vollanträge zur Neueinrichtung von Exzellenzclustern zu stellen. Am Ende setzte sich die JGU mit dem Exzellenzcluster "Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter" (PRISMA) durch; die Förderung der Exzellenz-Graduiertenschule "Materials Science in Mainz" (MAINZ) wurde verlängert. Die JGU erhält somit bis 2017 im Rahmen der Exzellenzinitiative zusätzliche Fördermittel im Gesamtumfang von rund 43 Millionen Euro (inklusive Overhead).
  • Entsprechend der Profilbildungsstrategie wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 30 Professuren neu eingerichtet beziehungsweise umgewidmet.
  • In den Jahren 2010-2013 hat die JGU 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland auf Professuren berufen, davon rund die Hälfte aus den USA. Etwa jede zweite Berufung erfolgte in die Profilbereiche der Forschung, die andere Hälfte verteilt sich in die fachliche Breite der Universität.
  • Die stetige Verbesserung der Forschungsleistung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz seit 2008 zeigt sich in den Gruppenförderinstrumenten (Sonderforschungsbereiche, Forschergruppen der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Verbundvorhaben in EU-Förderung und durch den Bund geförderte Forschungsprojekte) und in einer stetig steigenden Drittmitteleinwerbung (Drittmittelausgaben 2007: 67 Millionen Euro; 2012: 92,5 Millionen Euro).

Durch die Forschungsinitiative werden seit Sommer 2008 die vier staatlichen rheinland-pfälzischen Universitäten und seit Herbst 2010 die sieben staatlichen Fachhochschulen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit um Personal, Investitionen und Drittmittel weiter gestärkt. Diese auf Strukturbildung angelegte Strategie des Wissenschaftsministeriums zielt auf die autonome Profilbildung jeder Hochschule und setzt auf vorhandene Stärken. Die Forschungsförderung hat bis Ende 2013 ein Volumen von rund 100 Millionen Euro erreicht. Für die Fortsetzung der Initiative bis 2016 ist ein Gesamtvolumen von rund 60 Millionen Euro fest eingeplant.

Die Mittel der Forschungsinitiative stehen den Hochschulen außerhalb der Grundfinanzierung für ihre profilbildenden Forschungsschwerpunkte und -zentren zur Verfügung. Mit dem neu eingerichteten Strategiefonds hat die Hochschulleitung ein zentrales Steuerungsinstrument, um gezielt hochschulweite Maßnahmen beispielsweise zur Nachwuchsförderung, Gleichstellung, Qualitätssicherung, Forschungsinfrastruktur, zum Wissenstransfer und zur Internationalisierung anzustoßen.