Auszeichnung für international renommierten Quantenphysiker Maciej Lewenstein
14.05.2013
Bei einer feierlichen Abendveranstaltung auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat das Gutenberg Forschungskolleg (GFK) am Montag den Gutenberg Research Award 2013 verliehen und seine neuen Fellows begrüßt. "Unsere Feier ist bereits zu einem kleinen Ritual geworden, um Bereiche der Spitzenforschung an unserer Universität sichtbar zu machen und um uns mit anderen Spitzenforschern zu vernetzen", so Prof. Dr. Matthias Neubert, Direktor des GFK und Leiter der Arbeitsgruppe Theoretische Hochenergiephysik. "Insbesondere möchten wir mit diesem Festakt, der bereits zum dritten Mal stattfindet, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ehren und gleichzeitig einen international herausragenden Forscher mit der Verleihung des Gutenberg Research Award auszeichnen." Den mit 10.000 Euro dotierten Preis erhielt dieses Jahr der Quantenphysiker Prof. Dr. Maciej Lewenstein, Leiter einer Quantenoptik-Theoriegruppe am Institute for Photonic Sciences in Barcelona, Spanien.
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat das Gutenberg Forschungskolleg im Jahr 2007 eingerichtet, um die wissenschaftlichen Stärken der Universität hervorzuheben und vielversprechende neue Forschungsfelder zu unterstützen. Dazu können einzelne Forscherinnen und Forscher über Fellowships gefördert werden. Fellowships sind das wichtigste Instrument des GFK. Sie ermöglichen die gezielte finanzielle Unterstützung von herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, denen dadurch ideale Voraussetzungen zur Durchführung ihrer Forschungsvorhaben geboten werden sollen. Bei einer feierlichen Abendveranstaltung begrüßt das GFK jedes Jahr seine neuen Mitglieder offiziell und überreicht die Ernennungsurkunden.
Mit der Wirtschaftspädagogin Olga Zlatkin-Troitschanskaia und dem Teilchenphysiker Matthias Schott konnte das GFK diesmal zwei neue Fellows in seine Reihen aufnehmen.
Prof. Dr. Olga Zlatkin-Troitschanskaia hat seit 2006 einen Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz inne. Sie hat sich seit ihrer Berufung an die JGU einen herausragenden Status in der deutschsprachigen Wirtschaftspädagogik und darüber hinaus in der internationalen empirischen Bildungs- und Hochschulforschung erarbeitet. "Prof. Dr. Olga Zlatkin-Troitschanskaia ist ein außergewöhnlich erfolgreicher Einstieg in das wissenschaftliche Wirken an unserer Universität gelungen und wir möchten diese Erfolge durch ein Fellowship des Gutenberg Forschungskollegs sichtbar unterstützen und weiter befördern", so GFK-Direktor Prof. Dr. Matthias Neubert.
Der Teilchenphysiker Juniorprof. Dr. Matthias Schott hat Anfang 2013 eine Lichtenberg-Professur an der JGU angetreten und baut mit Förderung durch die VolkswagenStiftung eine Arbeitsgruppe auf, die sich mit der hochpräzisen Messung der Masse von W-Bosonen, den Kraftteilchen der schwachen Wechselwirkung, befasst. Die Gruppe ist der Experimentellen Teilchen- und Astroteilchenphysik (ETAP) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz angegliedert, die Untersuchungen selbst werden insbesondere am Large Hadron Collider (LHC) des europäischen Forschungszentrums CERN bei Genf durchgeführt. Die Präzisionsmessungen sollen dazu beitragen, den Aufbau der Materie besser zu verstehen. Dies ist auch vor dem Hintergrund der kürzlich bekanntgegebenen Entdeckung des Higgs-Teilchens am CERN von besonderer Bedeutung.
Der diesjährige Preisträger des Gutenberg Research Award, Prof. Dr. Maciej Lewenstein, ist auf dem Gebiet der Quantenphysik tätig und hat zu einem außergewöhnlich breiten Spektrum von Forschungsfeldern gearbeitet, u.a. zur Quantenoptik, zur Quantenphysik ultrakalter Atome und anderer Vielkörpersysteme, zur Theorie der Quanteninformation und zur Attosekundenphysik. Durch seine zahlreichen und viel zitierten Publikationen hat Lewenstein weltweit großes Ansehen erlangt und das Verständnis quantenphysikalischer Phänomene wesentlich vorangetrieben, wofür er mit zahlreichen Preisen und Förderungen ausgezeichnet wurde. So wurde er in den letzten Jahren beispielsweise zum Fellow der American Physical Society ernannt und erhielt den Humboldt-Forschungspreis sowie einen ERC Advanced Grant.