Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Herz-Kreislauf-Forschung der Universitätsmedizin Mainz

Entstehung von Bluthochdruck und Arteriosklerose durch Entzündungsprozesse im Fokus der Forschung

19.12.2012

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz Fördergelder bewilligt, um die Zusammenhänge zwischen dem Immunsystem und Erkrankungen des Herzkreislaufsystems weiter zu erforschen. Das Hauptaugenmerk des aktuellen Forschungsvorhabens liegt auf der Krankheitsentstehung von Bluthochdruck und Arteriosklerose. PD Dr. Philip Wenzel, Kardiologe und Oberarzt der II. Medizinischen Klinik, wird die von ihm eingeworbenen über 300.000 Euro mit einer Laufzeit von 36 Monaten für Personal- und Verbrauchsmittel verwenden. "Wir wollen der faszinierenden Frage nachgehen, wie das Blutdruckhormon Angiotensin II und Botenstoffe der Entzündung, insbesondere Interferon gamma, in der Krankheitsentstehung von Gefäßkrankheiten zusammenwirken", erläutert Wenzel.

In den letzten Jahren wurde zunehmend klarer, dass Entzündungszellen, die normalerweise für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind, auch bei der Entstehung der Volkskrankheiten Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Schaufensterkrankheit ursächlich beteiligt sind. Viele Medikamente, mit der diese Krankheiten behandelt werden, wie etwa Statine und ACE-Hemmer, sind möglicherweise deshalb so wirksam, weil sie diese Entzündungsprozesse abschwächen. "Mit unserer Forschung wollen wir die Grundlagen dafür schaffen, damit in Zukunft gezielte entzündungshemmende Therapien der Arteriosklerose entwickelt und angewendet werden können", so Wenzel weiter.

Die erfolgreiche Drittmitteleinwerbung ist auch ein Erfolg der Schwerpunktbildung der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). In diesem Rahmen gelang es dem Forschungsteam um PD Dr. Philip Wenzel bereits, Kooperationen zu etablieren, die wichtig für die angestrebte translationale Medizin sind. "Die Fokussierung des Forschungsschwerpunkts Vaskuläre Prävention und die Einrichtung des Centrums für Thrombose und Hämostase (CTH) zusammen mit der Unterstützung durch die Stiftung Mainzer Herz haben ein Umfeld geschaffen, in dem Antragsstellungen bei der DFG höhere Erfolgschancen haben", so Prof. Dr. Thomas Münzel, Gründungsdirektor des CTH und Sprecher des Schwerpunkts Vaskuläre Prävention der Universitätsmedizin Mainz.