Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur fördert drei Projekte an der JGU und der Universitätsmedizin Mainz
29.03.2021
PRESSEMITTEILUNG DES MINISTERIUMS FÜR WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG UND KULTUR RHEINLAND-PFALZ
Im vergangenen Jahr hat die Landesregierung im Rahmen des Sondervermögens "Nachhaltige Bekämpfung der Corona-Pandemie" das Programm "Stärkung der Digitalisierung an den Hochschulen" mit einem Finanzvolumen von 50 Millionen Euro aufgelegt. Bereits im vergangenen Jahr hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) rund 1,7 Millionen Euro aus dem Sondervermögen für Sofortmaßnahmen für das digitale Wintersemester erhalten. Für Forschung und Lehre kommen nun weitere fünf Millionen Euro hinzu, um die Digitalisierung an der Universität nachhaltig zu stärken. Das Wissenschaftsministerium fördert mit den Mitteln aus dem Nachtragshaushalt 2020 drei Projekte der JGU und der Universitätsmedizin Mainz. Mit drei Millionen Euro wird eine gemeinsame Datenplattform der Lebenswissenschaften der Universitätsmedizin Mainz und der JGU aufgebaut und 750.000 Euro kommen einem neuen Nachwuchsprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden in den Lebenswissenschaften zugute. 1,2 Millionen Euro aus dem Landesprogramm werden für den Aufbau einer "Digitalmanufaktur" genutzt, ein Lehr- und Lernprojekt für die digitale Lehrerbildung.
"Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung der Wissenschaft für die Entwicklung unserer Gesellschaft nochmals unterstrichen. Mit dem Nachtragshaushalt unterstützen wir unsere Hochschulen und stärken die Digitalisierung in Forschung und Lehre", so Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf. "Wir erhalten damit einen großen Digitalisierungsschub für den Wissenschaftsstandort Mainz und für Rheinland-Pfalz, von dem wir auch in der aktuellen Corona-Pandemie profitieren werden. Damit bauen wir die Forschungsstärke der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universitätsmedizin Mainz im Bereich der Lebenswissenschaften aus."
"Wir danken der Landesregierung für diese Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer Universität. Mit den zusätzlichen Mitteln erhalten wir die Chance, die erforderliche Digitalisierung von Lehre, Forschung und Verwaltung zu beschleunigen", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Georg Krausch. "Die JGU wird die Mittel aus dem Nachtragshaushalt für nachhaltige Maßnahmen einsetzen. Dazu gehört unter anderem, digitale Lehr- und Lernformate in der Lehrerbildung zeitgemäß und zügig weiterzuentwickeln und im Universitätsalltag alternativ oder ergänzend zu verankern. Darüber hinaus stärken wir den wichtigen Bereich der quantitativen Biowissenschaften und werden dabei besonders den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Auf diese Weise werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung in der Pandemie gerecht."
Drei Millionen Euro erhalten die JGU und die Universitätsmedizin Mainz, um eine "Gemeinsame Datenplattform für die Lebenswissenschaften" auf den Weg zu bringen. Ziel des Projekts ist es, eine Datenaustauschplattform zwischen Universitätsmedizin und Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu schaffen und den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Mainz den Zugriff auf und die Zusammenarbeit über neueste IT-Technologien zu ermöglichen. Die digitale Datenplattform soll insbesondere die Biowissenschaften der JGU mit der medizinischen Forschung an der Universitätsmedizin verknüpfen. Für die Beschleunigung der Übertragung von Forschungsergebnissen auf kurzem Weg ans "Krankenbett" zum Wohle des Patienten bildet die digitale, zukunftsfähige, übergreifende Erschließung des Biodatenmaterials einen wichtigen Baustein. Hiervon wird auch die Gutenberg Covid-19 Studie der Universitätsmedizin Mainz profitieren, die aktuell mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung zur Pandemiebekämpfung gefördert wird.
Für die Nachwuchsförderung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und Corona-Forschung stellt das Wissenschaftsministerium insgesamt für alle rheinland-pfälzischen Universitäten drei Millionen Euro zur Verfügung. Hiervon erhält die JGU in den kommenden drei Jahren 750.000 Euro. Das Forschungsprojekt "Fostering Quantitative Biosciences – QCB Postdoctoral Research Fellow Program" widmet sich drei Forschungsansätzen, die im Bereich der quantitativen und computergestützten Biowissenschaften den Einfluss von Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen auf den Covid-19-Krankheitsverlauf untersuchen werden. Die Postdoktorandinnen und Postdoktoranden an der JGU und der Universitätsmedizin kooperieren auch mit der TRON Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gGmbH.
Mit 1,2 Millionen Euro fördert das Wissenschaftsministerium das Projekt "Digitalmanufaktur": Die auf Digitalisierung konzentrierten Lern- und Lehrlabore verknüpfen pädagogische, fachbezogene und technologische Wissensbestände in der Lehrerbildung. Gleichzeitig sollen fachdidaktisch geeignete Lern- und Erprobungsmöglichkeiten digitalen Lehrens und Lernens geschaffen und curricular eingebettet werden. Das Projekt gliedert sich entsprechend in die Bereiche fachdidaktische Entwicklungen digitalen Lernens und überfachliche Aspekte der digitalen Kompetenzbildung. Insbesondere durch den Transfer in die Schul- und Unterrichtspraxis leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise und der langfristigen Folgen im Schulbereich. Durch eine enge Einbindung in andere Forschungsprojekte trägt dieses Projekt zur nachhaltigen Digitalisierung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bei wie zur Digitalisierung an Schulen und in der Lehrkräftefortbildung.
"Den digitalen Wandel in Hochschule und Schule nur als etwas Technisches zu begreifen, ist nicht genug. Der Einsatz von digitalen Werkzeugen erfordert neben technischen Voraussetzungen auch spezielle inhaltliche Vorbereitungen und Konzepte", erklärt der Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU, Prof. Dr. Stephan Jolie. "Der Umgang mit digitalen Werkzeugen, Medien und Inhalten stellt für heutige Generationen eine Kulturtechnik dar. Digitalität muss daher Teil des Bildungsverständnisses sein, das wir allen Studierenden, aber besonders angehenden Lehrerinnen und Lehrern mit auf den Weg geben und ebenso entsprechende Angebote für die Lehrkräfte im Schuldienst entwickeln."